Zucker

Der Zuckergehalt in Futtermitteln wird mit verschiedenen Methoden analysiert. Die gebräuchlichste Methode wird als "Gesamtzucker" bezeichnet und misst Einfachzucker wie Glukose, Fruktose und Saccharose.

In normalem Heu liegt der Zuckergehalt bei etwa 100 g pro kg, wobei es erhebliche Schwankungen gibt. In Heulage wird ein Teil des ursprünglichen Zuckers während der Gärung abgebaut, und der Zuckergehalt ist in der Regel niedriger. Bei Getreide und Kraftfutter ist der Zuckergehalt niedrig (der normale Zuckergehalt von Hafer und Gerste beträgt nur etwa 18 bis 20 g pro kg). Rationen, denen Melasse zugesetzt wurde, weisen jedoch einen höheren Zuckergehalt auf.

Der Zuckergehalt von Heu und Heulage bereitet Pferden nur selten Probleme. Die Aufnahme von Raufutter erfolgt über viele Stunden des Tages verteilt. Die Zuckeraufnahme im Dünnndarm erfolgt daher über einen längeren Zeitraum und führt nicht zu großen Schwankungen der Blutzuckerkonzentration.

Pferde, die Probleme mit der Blutzuckerregulierung haben oder insulinresistent sind, können dennoch von zuckerarmem Futter profitieren.


Fruktane

 Fruktane sind komplexe Moleküle (Polysaccharide), die die Gräser als Energiequelle speichern. Dem Pferd fehlen Enzyme zur Verdauung von Fruktanen im Dünndarm, weshalb diese Kohlenhydrate nicht auf die gleiche Weise verdaut werden wie Stärke und Einfachzucker. Fruktane werden stattdessen in den Blinddarm transportiert, wo sie von Mikroben aufgespalten werden. Enthält die Ration große Mengen an Fruktanen, kann dies, ebenso wie zu viel Stärke, zu einem Ungleichgewicht in der mikrobiellen Fermentation und zu ungünstigen Bedingungen im Blinddarm führen. Bei manchen Pferden kann dies zu Hufrehe führen. Daher ist es wichtig, dass die Pferde allmählich an eine saftige, reichhaltige Weide herangeführt werden.

Der Gehalt an Fruktanen in Gräsern hängt von den Witterungsbedingungen und der Grasart ab. In kalten Perioden kann der Fruktangehalt höher sein als in warmen Perioden. An heißen, sonnigen Sommertagen gibt es wenig Grund zur Sorge. Im Frühsommer und Herbst kann der Fruktangehalt des Grases in kalten Nächten und Morgenstunden sehr hoch sein. Es ist daher ratsam, den Reaktionen des Pferdes auf den Weidegang in kühlen Perioden besondere Aufmerksamkeit zu schenken, insbesondere zu Beginn und am Ende der Weidesaison.

Da der Fruktangehalt von Gräsern sehr unterschiedlich ist, werden spezifische Analysen von Fruktanen in der Regel nicht verwendet. Da es jedoch zwischen den einzelnen Grasarten und -sorten erhebliche Unterschiede im Fruktangehalt gibt, haben diejenigen, die ihr eigenes Pferdefutter anbauen, auch die Möglichkeit, Gräser zu säen, die aufgrund ihres moderaten Fruktangehalts ausgewählt wurden.