Stärke

Wenn Sie vor zu viel Stärke in einer Mahlzeit gewarnt wurden, sollten Sie das Kraftfutter und das Getreide in der Ration auf die geplanten Mahlzeiten verteilen und bei Bedarf mehr Mahlzeiten einführen. Sie können auch versuchen, einen Teil des Kraftfutters durch Raufutter (Heu, Heulage, Rübenschnitzel) von guter Qualität zu ersetzen. Lesen Sie unten über Stärke und die Verdauung dieser Futterkomponente weiter.

Stärke in der Ration des Pferdes

Stärke ist ein Kohlenhydrat, das in Pflanzensamen und -wurzeln, wie z. B. Getreide oder Kartoffeln vorkommt und eine Energiereserve für die Pflanze darstellt. Zum Vergleich: Tiere verwenden Fett als Energiereserve. Stärke ist die energieliefernde Substanz des Getreides. Der Gehalt an Stärke in Hafer und Gerste beträgt etwa 500 g pro kg (50 % des Gewichts), wobei Gerste etwas mehr Stärke enthält als Hafer.

Verdauung von Stärke beim Pferd 
Die chemische und physikalische Struktur der Stärke ist je nach Getreideart unterschiedlich. Die Stärke in Hafer ist leichter verdaulich als die Stärke von Gerste und Mais. Dies ist für das Pferd von praktischer Bedeutung, da es im Dünndarm mehr Haferstärke verdauen kann als Stärke aus anderen Getreidearten. Wenn Gerste und Mais mit Druck und Hitze behandelt werden, wie es bei der kommerziellen Herstellung von Futtermischungen üblich ist, wird die Stärke leichter verdaulich und verhält sich im Verdauungstrakt eher wie Haferstärke.

Bei der Spaltung der Stärke durch verschiedene Enzyme im Dünndarm entsteht Glukose, die in das Blut aufgenommen wird. Eine Getreidemahlzeit führt beim Pferd innerhalb weniger Stunden zu einer erhöhten Glukosekonzentration im Blut. Der Glukosespiegel im Blut wird durch das Hormon Insulin reguliert. Nach einer Mahlzeit wird vermehrt Insulin ausgeschüttet und das Hormon fördert die Speicherung von Glukose in Form von Glykogen in Leber und Muskeln. Glykogen ist ein wichtiger Energiespeicher für das Pferd und wird bei Bedarf schnell mobilisiert, zum Beispiel bei anstrengendem Training und Wettbewerben.

Pferde reagieren empfindlich auf Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Manche Pferde, vor allem Ponys, haben Schwierigkeiten, den Blutzucker zu regulieren (eine Form der Insulinresistenz). Manche Pferde können auch erregt werden, wenn die Blutzuckerkonzentration schnell ansteigt (Erhitzung). Daher ist es wichtig, bei der Fütterungsplanung die Stärkemenge zu berücksichtigen, die jedes Pferd bei jeder Mahlzeit erhält

        

Empfehlung    

Aufgrund ihrer Eigenschaften ist Stärke sowohl eine wichtige Energiequelle in der Ration des Pferdes als auch ein Futterbestandteil, der im Verdauungssystem unerwünschte Reaktionen hervorrufen kann. Wie bereits erwähnt, wollen wir nicht, dass zu viel unverdaute Stärke in den Blinddarm gelangt. Gleichzeitig soll die Stärke nicht zu leicht verdaulich sein, da dies zu einem übermäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen würde. Es ist daher wichtig, dass Sie wissen, wie sich eine stärkereiche Ration auf Ihr Pferd auswirkt und wie Sie ein Verdauungsprofil für die Stärke erreichen können, das die beiden oben genannten Effekte ausgleicht. Mit PC-Horse können Sie sicherstellen, dass die in jeder Mahlzeit enthaltene Stärkemenge innerhalb der empfohlenen Grenzen liegt.

Bei gesunden Pferden empfehlen wir, dass eine einzelne Mahlzeit nicht mehr als 1,5 g Stärke pro kg Körpergewicht enthalten sollte. Das bedeutet, dass ein Pferd mit einem Gewicht von 500 kg nicht mehr als etwa 750 g Stärke pro Mahlzeit erhalten sollte. Da Getreide und Getreidemischungen 400-500 g Stärke pro kg enthalten, sollten Sie pro Mahlzeit nicht mehr als etwa 1,5 kg Getreide oder Kraftfuttermischungen geben. Wenn Ihr Pferd einen hohen Energiebedarf hat und einen hohen Anteil an Getreide und Kraftfutter erhält, empfehlen wir, die Anzahl der Mahlzeiten pro Tag zu erhöhen oder die Verteilung des Futters zwischen den Mahlzeiten zu ändern, wenn Sie feststellen, dass die Stärkemenge pro Mahlzeit zu hoch ist.

In PC-Horse können Sie die Gesamtration des Pferdes auf einzelne Mahlzeiten aufteilen. Sie erhalten dann eine eindeutige Warnung, wenn die Stärkemenge in einer oder mehreren Ihrer Mahlzeiten die empfohlenen Grenzwerte überschreitet. Bei Pferden, die Schwierigkeiten haben, den Blutzucker zu regulieren, oder die leicht Symptome eines "Verschlags/Tying Ups" entwickeln, ist es von Vorteil, pro Mahlzeit weniger Stärke als die empfohlenen 1,5 g/kg Körpergewicht zu geben. Als Alternative kann Pflanzenöl ergänzt werden (siehe unten) um so die Menge an Getreide oder Kraftfutter in der Ration zu reduzieren, ohne dem Pferd zu viel Energie zu entziehen.